Beschreibung
Xue Mo
Die Riten der Wüste
Im ersten Teil seiner Wüsten-Trilogie erzählt Xue Mo die Geschichte von Laoshun, einem Falkner in einem kleinen Dorf am Rande der Wüste im Nordwesten Chinas. Ein Leben in einer abgelegenen Welt, geprägt von existentiellen Nöten und den täglichen Sorgen um die Zukunft. Eine Geschichte von Hoffnung und Verzweiflung, Leid und Erlösung und von immer wiederkehrenden Prüfungen, die es zu meistern gilt. Hinter allem die Frage nach dem Sinn oder Unsinn des Lebens in einer Landschaft, die zugleich lebensfeindlich und grausam, aber auch erfüllend und faszinierend ist.
Wir dringen ein in ein patriarchalisches Familiensystem, in dem das Verhaftetsein an starre Konventionen mitunter unmenschliche Züge erfährt. Ein System, in dem der Mann als Stammhalter und Oberhaupt der Familie der Frau als Bindeglied und soziales Gewissen mitunter hilflos gegenübersteht. So werden wir vertraut gemacht mit schamanischen Ritualen, die auf so selbstverständliche Art ihren Platz im Alltag der Dorfbevölkerung einnehmen.
Bei all den Nöten und Zwängen, denen die Figuren dieses Romans ausgesetzt sind, begegnen sie der Zukunft doch auch mit einer kindlich erscheinenden Unbekümmertheit, die nur im scheinbaren Kontrast zu ihren nachvollziehbaren Zukunftsängsten steht. In dem Prozess der Auseinandersetzung mit der Unerbittlichkeit ihres Alltagslebens verbindet sie am Ende doch dies: Eine unbedingte Hoffnung.
Mit dieser sehr gelungenen Übersetzung wird Xue Mo zum ersten Mal einer deutschsprachigen Leserschaft zugänglich gemacht.
592 Seiten, 4 Kalligrafien und 16 Farbfotos von Xue Mo
Hardcover mit Lesebändchen
ISBN 978-3-903071-65-0
BACOPA VERLAG
Der Autor
Xue Mo, eigentlich Chen Kaihong, Jahrgang 1963, geboren in Liangzhou, Provinz Gansu in der Volksrepublik China, ist einer der führenden zeitgenössischen Autoren Chinas. Xue Mo ist Stellvertretender Vorsitzender der Schriftstellervereinigung der Provinz Gansu sowie Mitglied der Chinesischen Schriftstellervereinigung. Seine Werke wurden mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet, darunter sechs Mal mit dem Dunhuang-Literatur- und Kunstpreis. 2011 war er für den Mao Dun-Literaturpreis nominiert. Xue Mo ist praktizierender Buddhist. Durchdringendes Thema seiner Werke sind das Mitgefühl sowie die spirituelle Reinigung.
Der Übersetzer
Peter Kolb, Jahrgang 1961, 2 Kinder, studierte am Seminar für Orientalische Sprachen der Universität Bonn Chinesisch (u.a. bei Professor Wolfgang Kubin), Indonesisch sowie Vergleichende Religionswissenschaften. Zahlreiche Chinaaufenthalte. Lebte von 1995 bis 2005 in Peking. Lebt und arbeitet heute in Gronau/Westfalen als Übersetzer, Deutsch-Dozent und freier journalistischer Mitarbeiter.